Es gibt unzählige Kuriositäten rund um die Tradition, Geschichte und Herstellung des vielseitigen Destillats. In diesem Post definieren wir zunächst, was wir mit Gin oder Genever meinen.
Was ist Gin? Und was ist Genever?
Gibt es einen Unterschied zwischen Gin und Genever? Die gibt es in der Tat, obwohl die Begriffe „Gin“ und „Genever“ oft synonym verwendet werden:
- · Gin ist das englische Wort, und Genever die niederländische Bezeichnung für das gleiche alkoholische Getränk, das mit Wacholder destilliert und aromatisiert wird, also einen Wacholderschnaps.
- · Traditionell wird Gin in England und anderen englischsprachigen Ländern hergestellt, und Genever dagegen nur in den Niederlanden und Belgien, bestimmten Regionen Frankreichs, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.
- · Um als Gin bezeichnet werden zu können, muss die Spirituose aus Wacholderbeeren hergestellt werden und einen Alkoholgehalt von mindestens 37,5 Vol.-% aufweisen. Für Genever gelten im Allgemeinen die gleichen Anforderungen.
- · Gin ist tendenziell trockener, herber und weniger süß als andere Wacholderschnäpse, die handwerklicher zubereitet werden und mehr aromatische Zutaten enthalten, nämlich die sogenannten Botanicals, pflanzliche Zusatzstoffe.
- · Zu den wichtigsten Gin-Sorten gehören London Dry, Plymouth, Old Tom … Genever wird auch danach in Kategorien eingeteilt, ob er handwerklich oder im Fass entsteht.
Gin und Genever beziehen sich auf dasselbe Grundgetränk, allerdings mit kleinen kulturellen und zubereitungstechnischen Unterschieden je nach Herkunft. Dennoch werden beide heutzutage als gleichwertige Bezeichnungen für das überaus beliebte Destillat betrachtet.
5 wissenswerte Dinge zum Gin
Jetzt wo du mehr über Gin weißt, folgen die 5 wissenswerten Infos, auf die schon gewartet hast. Dank der obigen Informationen werden Sie diese kuriosen Fakten, die wir Ihnen anbieten werden, besser verstehen können.
1. Was ist ein Destillierkolben und welchen Einfluss hat er auf die Gin-Destillation?
Der Destillierkolben ist ein Schlüsselelement bei der Herstellung und Destillation von Gin und hat einen sehr alten Ursprung. Man vermutet, dass schon arabische Alchimisten im 9. Jahrhundert erstmals ähnliche Geräte zur Destillation von Parfüm und Heilmitteln verwendeten. Mit der Zeit verbreitete sich die Destillationstechnik auf ganz Europa.
Traditionell wurden Destillierkolben aus Kupfer gefertigt, das ideal ist, um die Wärme gleichmäßig zu leiten, ohne den Geschmack zu verändern. Das handwerkliche Verfahren der Destillation in kupfernen Destillierkolben ist über Jahrhunderte erhalten geblieben und bringt erlesene Gins mit dem ganzen Charakter ihrer Botanicals hervor. Außerdem erlaubt es eine diskontinuierliche Gin-Destillation: Geht die zu destillierende Flüssigkeit zur Neige, muss der Behälter neu befüllt werden.
2. Was ist eine kontinuierliche Destillation?
Bereits im 19. Jahrhundert sorgte die Erfindung der Destillationskolonne für eine Revolution in der Gin-Produktion. Dank dieser Kolonne konnte die fraktionierte Destillation durch eine Abfolge von Platten und Auflagen viel effizienter und in größerem Umfang erfolgen. Bei dem Verfahren sorgt der austretende Dampf dafür, dass die eintretende Flüssigkeit für die Destillation erhitzt wird. So wird der Destillationsprozess nicht unterbrochen und es entsteht ein kontinuierlicher, ununterbrochener Flüssigkeitsstrom, der perfekt ist, um eine Grundspirituose für die Geschmacksentfaltung zu erzielen.
Mit der Zeit greifen viele handwerkliche Brennereien wieder zu kupfernen Destillierkolben, um die Essenz und Komplexität ihrer Gins beizubehalten und jeden einzelnen Schritt mit Sorgfalt durchzuführen. Schließlich steckt in jedem Tropfen Gin die gesamte Weisheit einer Tradition und natürlich auch ein Hauch von Magie.
3. Welches sind die 3 offiziellen Gin-Sorten?
Die 3 offiziellen Gin-Sorten sind heute Gin, London Dry Gin und Distilled Gin.
Gin
Im 17. Jahrhundert unterstützte England die Niederlande, und die englischen Soldaten entdeckten eine Spirituose, die als „Dutch Courage“ bekannt war, weil sie den niederländischen Soldaten Mut einflößte. Bei ihrer Rückkehr nach England nahmen sie das Getränk mit, entwickelten es weiter und verkürzten den Namen auf das heute übliche Wort Gin. Es bezieht sich auf Gin allgemein mit folgenden Eigenschaften:
1) Er ist ein mit Wacholderbeeren aromatisiertes Getränk, das durch die Aromatisierung von Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs (Agraralkohol) gewonnen wird.
2) Er muss mindestens 37,5 Vol.-% Alkohol enthalten.
3) Bei der Herstellung dürfen nur natürliche oder naturidentische Aromastoffe als Zusatzstoffe verwendet werden, wobei das Wacholderaroma vorherrschen muss.
Unter diese umfassende Klassifizierung fallen heute viele Marken.
London Dry Gin
Diese Gin-Sorte wird besonders streng behandelt. Sie kam im 18. Jahrhundert in England auf, als das Parlament mit den „Gin Acts“ eine Reihe von Gesetzen erließ. Diese sollten die Herstellung und den Verkauf von Gin regeln, um gegen schlechte Destillationen vorzugehen, die sich zu einem Problem für die öffentliche Gesundheit entwickelten und zur berühmte Gin-Epidemie oder Gin-Krise führten. Der London Gin schuf die Voraussetzungen für eine kontrollierte, qualitativ hochwertige Produktion.
Äußerst hilfreich war die Erfindung der Kolonnendestillation, die eine gleichbleibend hohe Qualität des Alkohols gewährleistet werden konnte. Endlich dienten die pflanzlichen Stoffe nicht mehr dazu, schlechte Aromen nach einer schlechten Destillation zu überdecken, sondern steuerten Nuancen bei. So hat der London Gin heute folgende Merkmale:
- · Er wird ausschließlich aus Agraralkohol destilliert, mit einem Methanolgehalt von höchstens 5 g pro Hektoliter 100 % Alkohol. Das Aroma entsteht allein durch erneute Destillation in traditionellen Brennblasen zusammen mit allen verwendeten natürlichen Pflanzenstoffen.
- · Das fertige Destillat enthält mindestens 70 Vol.-% Alkohol.
- · Es werden keine Süß- oder Farbstoffe hinzugefügt.
- · Es entsteht auf Wasserbasis.
- · Der Mindestalkoholgehalt von London Gin beträgt 37,5 Vol.-%.
- · Die Bezeichnung „London Gin“ kann mit dem Zusatz „Dry“ versehen werden.
Da keine Süß- oder Farbstoffe hinzugefügt werden, entsteht ein trockener – also nicht süßer –, klarer Gin mit vorherrschendem Wacholdergeschmack.
Gin Distilled
Distilled Gin ist eine Spirituose mit Wacholdergeschmack, die ausschließlich anhand der erneuten Destillation von Agraralkohol mit einem ursprünglichen Alkoholgehalt von mindestens 96 Vol.-% gewonnen wird. Diese erfolgt in traditionell für Gin verwendeten Destillierkolben zusammen mit Wacholderbeeren und anderen natürlichen Pflanzenstoffen, wobei der Wacholdergeschmack vorherrschen muss.
- · Der Mindestalkoholgehalt von Distilled Gin beträgt 37,5 Vol.-%.
- · Gin, der ausschließlich durch Beigabe von Essenzen oder Aromen zum Agraralkohol gewonnen wird, ist kein Distilled Gin.
- · Nach der Destillation zusammen mit pflanzlichen Stoffen können natürliche oder naturidentische Aromen hinzugefügt werden.
Allein durch die Art der Herstellung gibt es also sehr unterschiedliche Gin-Profile. Darüber hinaus beeinflussen auch die verwendeten Botanicals das Ergebnis. Sie haben den letzten Jahren viele verschiedene Geschmacksrichtungen hervorgebracht: würzige, zitrische, blumige und andere Gins. Die Regeln des Einfallsreichtums lassen sich am besten brechen, wenn man sie genau kennt, und deshalb bricht Nordés Gin diese Regeln und mazeriert die Botanicals SEPARAT in Alkohol, bevor sie im Destillierkolben zur Destillation zusammengeführt werden. Es werden also die Maischen destilliert, nicht die Botanicals.
4. Das Geheimnis der Qualität liegt in der Mazeration.
London Dry Gin zeichnet sich dadurch aus, dass alle pflanzlichen Stoffe mit Alkohol und Wasser im Destillierkolben zusammentreffen. Im Rahmen des Verfahrens beginnen einige Marken sofort mit der Destillation, während die meisten anderen der englischen Praxis folgen, die als „overnight steeping“ bekannt ist. Dabei wird der Destillierkolben über Nacht gefüllt und die pflanzlichen Stoffe können 8 Stunden lang mazerieren, bevor am nächsten Morgen mit der Destillation begonnen wird. Einige Gin-Hersteller verlängern diese Mazerationszeit auf 24 oder sogar auf 72 Stunden.
Eine weitere Produktionstechnik von London Dry Gin besteht in der Verwendung von Metallkörben am oberen Ende des Schwanenhalses. Bei dieser Methode müssen die Dämpfe durch diese Körbe strömen, bevor sie die Spirale erreichen, was deshalb als „Dampfinfusion“ bezeichnet wird.
Distilled Gins hingegen folgen der gleichen Regel, die die physische Anwesenheit aller pflanzlichen Stoffe in der Brennblase während der Destillation vorschreibt. Im Gegensatz zu London Dry Gin ist es bei Distilled Gin jedoch möglich, nach der Destillation natürliche oder naturähnliche Aromen und Farben hinzuzufügen, was zusätzliche Flexibilität bei der individuellen Gestaltung des Endprodukts bietet.
5. Ein magisches Gin-Destillat dank Nordés Gin
Die Magie von Nordés Gin besteht darin, dass die Botanicals vor der Destillation getrennt in einer alkoholischen Lösung (Wasser, Getreidealkohol) mazeriert werden, und zwar jeweils für eine bestimmte (geheime) Zeit, um genau die nötige Note zu erzielen. Jeder der pflanzlichen Stoffe, aus denen das Rezept besteht, wird also separat mazeriert, allerdings zusammen mit dem Getreidealkohol und dem Albariño-Weinbrand. Nach der Destillation wird nur noch Wasser hinzugefügt.
Die Herstellung von Nordés Gin ergibt einen ebenso ausgewogenen wie frischen und aromatischen Gin, der immer wieder überrascht. Mit anderen Worten: Er ist einfach unvergleichlich. Die Welt des Gins zeichnet sich aus durch die perfekte Kombination aus der Suche nach exzellenten, hochwertigen Rohstoffen, der Chemie und natürlich dem Hauch „Reiner Magie“.